Wildkräuterportraits

Geflecktes Lungenkraut

Geflecktes Lungenkraut

PULMONARIA OFFICINALIS

Geflecktes Lungenkraut – Frühlingsbote und alte Heilpflanze

Wenn im zeitigen Frühjahr der Wald erwacht, schmückt eine ganz besondere Pflanze den Waldboden mit ihren zauberhaften Blüten – das Gefleckte Lungenkraut.

Mit seinen blauvioletten und rosafarbenen Blüten bringt es nicht nur Farbe in den noch kahlen Wald, sondern ist auch eine wertvolle Heilpflanze mit langer Tradition.

Warum nennt man es „Hänsel und Gretel“

Das Lungenkraut trägt seinen märchenhaften Spitznamen, weil seine Blüten in zwei verschiedenen Farben erstrahlen: Während die jungen Blüten rosa sind, wechseln sie durch die Bestäubung allmählich ins Violettblaue. Der Grund dafür ist eine pH-Wert-Veränderung im Blütengewebe, die den Insekten signalisiert, welche Blüten noch Nektar bereithalten. Eine geniale Strategie der Natur, um bestmöglich von Bienen und Hummeln besucht zu werden!

Lungenkraut – die Pflanze für die Atemwege

Wie der Name bereits verrät, galt das Lungenkraut früher als bewährte Heilpflanze für die Atemwege. Es enthält Kieselsäure, die das Lungengewebe stärkt und die Regeneration der Schleimhäute unterstützen soll. Deshalb wurde es traditionell bei Husten, Bronchitis und anderen Atemwegsbeschwerden verwendet. Allerdings enthält es auch kleine Mengen Pyrrolizidinalkaloide, weshalb es nicht für Kinder, Schwangere oder eine langfristige Anwendung empfohlen wird.

Ein Frühlingsschatz im Wald

Neben seinen heilenden Eigenschaften ist das gefleckte Lungenkraut vor allem eines: eine wunderschöne Frühlingsblume, die mit ihren farbwechselnden Blüten jeden Waldbesuch bereichert. Wer aufmerksam durch den Wald streift, kann die ersten zarten Pflanzen oft schon ab März entdecken – ein sicheres Zeichen, dass der Frühling endlich Einzug hält.